Umweltfreundliche Mahlzeiten in Kantinen, Restaurants und zu Hause
ESU-services hat verschiedene Mahlzeiten die in Restaurants, Kantinen und zu Hause zubereitet werden, mit Hilfe von Ökobilanzen analysiert. Diese Studien helfen dabei auch Reduktionspotenziale z.B. durch vegetarische Diät oder durch die Verwendung von Bioprodukten ganzheitlich zu untersuchen.
Ökobilanz Avocado
Ziel der «Ökobilanz Avocado» ist es, ein differenzierteres Bild zum Thema Umweltbelastung und Wasserverbrauch in der Produktion und beim Konsum von Avocados zu geben. Im Auftrag der Firma Satori wurden Ökobilanzen zu Avocados im Schweizer Supermarkt aus den Herkunftsländern Chile, Peru und Spanien erstellt. Als funktionelle Einheit wurde ein Kilogramm Avocado verkauft im Schweizer Supermarkt verwendet. Um die Avocados mit anderen Nahrungsmitteln vergleichen zu können, wurde zusätzlich noch ein mit Avocado belegtes Brot bilanziert und mit anders belegten Broten verglichen. Die funktionelle Einheit dafür ist ein Brot mit verschiedenen Belagsoptionen. Die Ökobilanz erstreckt sich von der landwirtschaftlichen Produktion im Herkunftsland, über den Transport mit Schiff und Lkw in die Schweiz, die Lagerung und den Verkauf. Für die belegten Brote wurde zusätzlich der Weg zum Konsumenten und das Brot selbst bilanziert. Zur Bewertung der Umweltbelastung wird die Methode der ökologischen Knappheit verwendet und die Gesamtbelastung in «Umweltbelastungspunkten – UBP» bilanziert. Der Wasserfussabdruck wird anhand der AWARE Methode berechnet. Für die belegten Brote wird zusätzlich das Klimaänderungspotential mit der Carbon Footprint Methode bewertet.
Die Datenerhebung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber, welcher der Produzent der Avocados ist. Die entsprechenden Inventardatensätze wurden der unternehmensinternen Datenbank von ESU-services entnommen. Wo keine Daten vorhanden waren, wurden Standartwerte eingesetzt.
Avocados aus Peru verursachen die geringste Umweltbelastung, gefolgt von Chile und anschliessend Spanien mit dem höchsten Wert. Der grösste Teil der Belastungen entsteht durch den Anbau der Avocado. An zweiter Stelle steht der Transport, während die Verpackung und der Rest nur eine untergeordnete Rolle in der Gesamtbelastung spielen. Obwohl der Transportweg per Schiff aus Übersee mehr Umweltbelastung verursacht als der Transport aus Spanien, ist er nur von geringer Bedeutung für die Gesamtbelastung. Die hohe Belastung der spanischen Avocados im Anbau begründet sich mit dem erhöhten Wasserstress in Spanien. Dies führt dazu, dass obwohl der tatsächliche Wasserbedarf in Peru am grössten ist, die spanischen Avocados schlechter abschneiden. Flugtransporte sind für die drei Beispielregionen nicht notwendig. Sie würden aber zu deutlich höheren Belastungen führen.
Ein Vergleich von Avocado zu anderen Nahrungsmittelprodukten ist nur für eine definierte Verwendung möglich. Im Vergleich der belegten Brote schneidet das mit Avocado belegte Brot besser ab als Brote, welche mit tierischen Produkten belegt sind (Trockenfleisch, Geflügel-Lyoner, Käse). Jedoch führt es zu einer höheren Umweltbelastung als die süssen Varianten (Honig, Nutella, Konfitüre). Ausgewertet wurde auch die Umweltbelastung der belegten Brote in Relation zum Nährstoffgehalt. Beim Nährwert (kcal) liegt das Avocado Brot zwischen den tierischen und den süssen Varianten. Beim Eiweiss schneidet das mit Avocado belegte Brot etwas schlechter, und beim Fett etwas besser ab. Diese Ergebnisse sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen, da sie stark vom individuell variierenden Belag der Brote abhängen. Generell lässt sich festhalten, dass Avocado im Vergleich zu alternativen Produkten damit nicht negativ auffällt.
Niels Jungbluth, Martina Eberhart, Martin Ulrich, Christoph Meili ( 2020) Ökobilanz Avocado: Analyse und Beurteilung im Vergleich mit anderen Produkten. ESU-services GmbH im Auftrag von Satori S.A., Schaffhausen, Schweiz
Panda-Zmittag
In 2009, 2.4 Planeten wären nötig, wenn alle so leben würden wie wir in der Schweiz. Dieser Lebensstil hat keine Zukunft, denn wir verbrauchen mehr Ressourcen, als die Erde uns auf die Länge bieten kann. Es ist Zeit, unseren Lebensstil nachhaltiger zu gestalten. Leicht gesagt? Leicht gemacht! Wer nur noch drei mal pro Woche ein Schinkensandwich, Spaghetti bolognese oder Rindsplätzli isst, verringert seinen Ernährungsfussabdruck um 20%. Auch wer nur noch sechs mal pro Woche Fleisch isst, spart bereits 10%. Denn: ein vegetarisches Menü belastet die Umwelt nur halb so stark wie eines mit Fleisch.
Um auf diese einfache Möglichkeit zur Reduktion des Fussabdrucks aufmerksam zu machen, organisiert der WWF im September 2009 den nationalen Aktionstag Panda-Zmittag, an dem die Schweiz aufgefordert wird, ein vegetarisches Mittagessen zu geniessen. Mehr als 36‘000 Personen in 368 Kinderkrippen, Heimen, Spitälern und Schulen haben sich bereits zum Mitmachen entschieden. Auch Einzelpersonen können teilnehmen und mit dem Genuss eines Vegi-Mittagessens ein Zeichen für unseren Planeten setzen.
Die Aktion wurde auf Grundlage einer ESU Kurzstudie geplannt in der die Umweltbelastungen verschiedene Menüs aus Grossküchen verglichen wurden. Es hat sich gezeigt, das vegetarische Menüs deutlich geringere Umweltbelastungen verursachen.
LCA zweier Menus mit unterschiedlicher Herkunft
Statt Saisonprodukte tischen Grossverteiler den Konsumenten immer mehr weitgereiste Lebensmittel auf: Bohnen aus Oman, Lammfleisch aus Neuseeland, Wein aus Südafrika. Ein ökologischer Unsinn. ESU-services rechnet für den Kassensturz Sendung "Weitgereiste Lebensmittel :Essen mit Beigeschmack" am 20.03.2007 vor, wie viel Energie diese fragwürdigen Transporte verschwenden.