Input-Output Tabelle erweitert um Umweltaspekte als Grundlage der Gesamtbilanz Schweiz
Umweltbelastungen verursacht durch Konsum und Produktion
Die Umweltbelastungen eines Landes können sowohl aus der Produktionsperspektive als auch aus der Konsumperspektive betrachtet werden. In der Produktionsperspektive ist ein Land für die Umweltbelastungen verantwortlich, die beim Konsum privater Haushalte und durch die Produktionsaktivitäten direkt im Land entstehen. Die Konsumperspektive geht hingegen von den im Inland konsumierten Gütern aus. Ein Land ist dann auch für die Herstellung importierter Güter und die dabei im Ausland entstehenden Umweltbelastungen verantwortlich, nicht jedoch für die Emissionen, die mit den Güterexporten verbunden sind.
Input-Output Analyse verknüpft mit Ökobilanzierung
In diesem Forschungsprojekt wurden erstmals die gesamten Umweltbelastungen durch Konsum und Produktion der Schweiz mit der Methode der ökologischen Knappheit untersucht. Etwa 60% der durch die Endnachfrage verursachten Umweltbelastungspunkte fallen im Ausland durch Importe von Gütern an. Der wichtigste Konsumbereich ist die Ernährung mit knapp 30% Anteil an den Gesamtbelastungen gefolgt von Wohnen und Mobilität. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurde mit der Kombination von ökonomischen Input-Output-Tabellen und verschiedenen Umweltdaten erstmals eine Datengrundlage zur Analyse der gesamten Umweltbelastungen von Konsum und Produktion aufgebaut.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Beratungsbüro Rütter+Partner durchgeführt.
Die Ergebnisse dieses Projektes wurden am 15. September 2011 in Bern-Ittigen auf dem Diskussionsforum Ökobilanzen (DF 45) (in English) vorgestellt.
Die Datengrundlagen und Ergebnisse wurden im EcoSpold format erarbeitet und sind für die Software SimaPro und andere Formate verfügbar (Download Seite).
Auftraggeber: Bundesamt für Umwelt (BAFU)
Überblick über die Umweltbelastungen der Schweizer Volkswirtschaft
In dieser Grafik werden die Umweltbelastungen im Jahr 2005 mit der Methode der ökologischen Knappheit bewertet. Dabei werden der Mittelwert der beiden Berechnungsansätze (vgl. nächster Absatz) und die Abweichung bei den beiden Ergebnissen als Spannbreite aufgezeigt. Importe tragen erheblich zur Gesamtbelastung durch die Schweizer Endnachfrage bei.
Präsentation über die Treibhausgasbilanz des Gemeinderats der Stadt Zürich
Auf der Life Cycle Innovation Conference 2024 in Berlin wurde ein Einblick in unsere Arbeit über die Treibhausgasbilanz des Gemeinderats der Stadt Zürich gegeben. Hier finden Sie die Aufzeichnung der Präsentation auf Englisch.
Veröffentlichungen
Ulrich M., Jungbluth N. (2024) Organizational Carbon Footprint of the City Council of Zurich. ESU-services Ltd., Presentation at Life Cycle innovation conference in Berlin, 2024.
Niels Jungbluth, Umweltbelastung durch den Konsum der Schweiz: Eine Pilotstudie mit EE-IOT und Ökobilanzierung. EB-Info “Umweltbelastung und Ökoindikatoren” am 24.11.2011 in Zürich, ewz, Erneuerbare Energie und Energieeffizienz
Jungbluth N., Nathani C., Stucki M., Leuenberger M. 2011: Gesamt-Umweltbelastung durch Konsum und Produktion der Schweiz: Input-Output Analyse verknüpft mit Ökobilanzierung (Kurzfassung). Bundesamt für Umwelt, Bern. Umwelt-Wissen Nr. 1111: 16 S. (Gesamtbericht in Englisch)
Umweltbelastung durch Schweizer Konsum und Produktion erstmals umfassend ermittelt (Presseerklärung)
Umwelt-Schweiz: Neue Messindikatoren: Wohlfahrt ist mehr, als das BIP aussagt
Jungbluth, N. 2011: Extending the IOA for investigating the environmental impacts of Swiss consumption and production. 45th LCA discussion forum, 15.9.2011 in Ittingen
Jungbluth, N. 2011: Environmental impacts of consumption and production in Switzerland: Environmentally extended input-output-analysis. 17th SETAC case studies symposium, 28.2.-1.3.2011 in Budapest
Jungbluth, N. 2010: Evaluating the importance of emissions and resource uses in the total environmental impacts caused by Swiss consumption. 40th LCA Discussion Forum: Developments in Impact Assessment Methods, with a Focus on ‘Recipe’ and on Abiotic Resources. April 2010, ETH Zürich