Kritische Prüfung, Verifizierung, Projektleitung, Sachbilanzdaten
Dr. Niels Jungbluth ist seit 2006 Geschäftsführer und Inhaber der ESU-services GmbH. Seine Hauptarbeitsgebiete sind Ökobilanzen im Bereich Ernährung, Biomasse, Energiesysteme, Input-Output-Analysen und Ökologische Lebensstile. Ein weiterer wichtiger Bereich der Arbeit sind kritische Prüfung, Validierung und Verifizierung von Ökobilanzen, Lebenszyklusanalysen, CO2-Fussabdruck und Umweltdeklarationen gemäss unterschiedlichen Normen und Standards. Er ist zugelassener Einzelgutachter (auch für Tools) für EPD International und IBU Bau. Niels hat das SimaPro Zentrum und den Datenverkauf von ESU-services aufgebaut. Er ist Mitglied des Editorial Board des International Journal of Life Cycle Assessment und der internationalen Konferenz zu Ökobilanzen für Nahrungsmittel. Ausserdem arbeitet er für zahlreiche weitere wissenschaftliche Zeitschriften als Peer Reviewer.

Hintergrund
Niels Jungbluth arbeitet seit dem Jahr 2000 bei ESU-services. Im Jahr 2006 gründete er zusammen Rolf Frischknecht die ESU-services GmbH. Im Jahr 2012 übernahm er dessen Geschäftsanteile.
Niels hat ein Doktorat in Ökobilanzen am Lehrstuhl Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften von Prof. Dr. R. Scholz (ETH Zürich) durchgeführt. Seine Dissertation zu den Umweltfolgen des Nahrungsmittelkonsums wurde mit dem Greenhirn Preis 1999/2000 für angewandte Umweltforschung des Öko-Instituts Freiburg ausgezeichnet. In seiner vorhergehenden Diplomarbeit im Studiengang technischer Umweltschutz an der TU Berlin hat er eine Ökobilanz für Kochbrennstoffe in Indien erstellt.
Abschlüsse: Dr. Sc. Techn. ETH Zürich, Dipl.-Ing. Technischer Umweltschutz, TU Berlin
Kontakt
Kurzlebenslauf Niels Jungbluth
Ökobilanzierer, Geschäftsführer und Inhaber ESU-services GmbH
Ein ausführlicher Lebenslauf steht zum Download zur Verfügung.
Beruflicher Werdegang
1996 Verschiedene Kurzeinsätze bei der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ), Environmental Consult, Berlin, „International Centre for Energy and Environment“, Leipzig
2000 – 2005 Projektleiter, ESU-services, Uster
Seit 2006 geschäftsführender Partner, ESU-services GmbH, Uster
Seit 2012 Geschäftsführer der ESU-services GmbH, Schaffhausen. Durchführung von mehr als 450 Ökobilanz-Projekten
Aus- und Weiterbildung
1988 – 1995 Studium technischen Umweltschutz an der Technischen Universität Berlin. Abschluss als Ingenieur für technischen Umweltschutz mit einer Diplomarbeit zur Ökobilanz des Kochens in Indien
1996 – 2000 Doktorat am Lehrstuhl Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften, ETH Zürich, zum Thema „Umweltfolgen des Nahrungsmittelkonsums“
Mitgliedschaften
- Swisscleantech
- Forum for Sustainability through Life Cycle Innovation e.V. (FSLCI)
- IG Energie Schaffhausen
Hobbys
Kanu fahren, Biber watching, Schwimmen, Wandern, Skitouren, Familie
Als freiwilliger Mitarbeiter hat Niels Jungbluth bei folgenden Studien zur Erfassung des Bestandes von Bibern in der Schweiz mitgearbeitet.
- Angst C, Auberson C, Nienhuis C (2023). Biberbestandeserhebung 2022 in der Schweiz und Liechtenstein. info fauna – Biberfachstelle und Fornat AG
- Der Biber im Kanton Zürich (2020)
- Müller M. (2014): Aktuelle Situation des Bibers und seine Bestandsentwicklung seit dem Winter 2010/11 im Kanton Zürich. Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich.
- Bericht Bibermonitoring ZH 2011 – Kanton Zürich
- Verbreitung und Bestand des Bibers im Kanton Thurgau … – CSCF
- Bericht Bibermonitoring ZH 2008 – Amt für Landschaft und Natur
Umweltfolgen des Nahrungsmittelkonsums (Dissertation)
Beurteilung von Produktmerkmalen auf Grundlage einer modularen Ökobilanz – Dissertation Niels Jungbluth

Supervisors: Prof. Roland W. Scholz, Prof. Olivier Jolliet, Dr. Olaf Tietje
Niels Jungbluth: „Umweltfolgen des Nahrungsmittelkonsums: Beurteilung von Produktmerkmalen auf Grundlage einer modularen Ökobilanz“ Dissertation ETH Nr. 13499, Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, 316 Seiten, ISBN 3-89825-045-8, dissertation.de, Berlin. Unter demselben Titel auch bei Öko-Institut e.V., Werkstattreihe Nr. 123, ISBN 3-934490-07-7.
Wer hat nicht schon einmal vor dem Gemüseregal des Supermarktes gestanden und sich gefragt, ob nun die Biokarotten aus Italien oder der Blumenkohl aus dem eigenen Land, die ökologischere Auswahl für das nächste Mittagessen sind und dann vielleicht doch beim leckeren Spargel aus den USA zugegriffen?
In der Dissertation „Umweltfolgen des Nahrungsmittelkonsums“ werden die Handlungsmöglichkeiten für einen ökologischen Nahrungsmitteleinkauf detailliert untersucht. Zunächst werden über 150 Ökobilanzen und ähnliche Arbeiten zur Umweltrelevanz der Nahrungsmittelherstellung und Verarbeitung ausgewertet und tabellarisch dargestellt. Im Folgenden wird eine Methode entwickelt, mit der jeweils die mit einem Produktmerkmal, z.B. dem Produktionsgebiet, in Verbindung stehenden Umweltbelastungen bilanziert werden können. Die modulare Ökobilanz bietet die Möglichkeit, den Aufwand zur Unterscheidung tausender theoretisch möglicher Produktvarianten von Nahrungsmitteln entscheidend zu vereinfachen. Im Hauptteil der Arbeit wird ein umfangreiches Ökobilanz-Inventar für den Einkauf von Fleisch und Gemüse erarbeitet. Mit einer weiterentwickelten Version der Bewertungsmethode Eco-indicator 95 und mit der Methode Umweltbelastungspunkte werden die durch den Einkauf verursachten Umweltbelastungen dann analysiert. Um Hinweise für ein ökologisches Einkaufsverhalten zu gewichten, wurden die Veränderung der Umweltfolgen bei einer marginalen Veränderung im Verhalten ausgewertet. Ausgangspunkt waren Informationen zum bisherigen Verhalten aus einer Tagebuchstudie. Die entwickelte Methodik macht es möglich, KonsumentInnenhandeln auf unterschiedlichen Handlungs- und Entscheidungsebenen zu beurteilen.
Die Arbeit wurde mit dem ersten Preis im greenhirn Wettbewerb 1999/2000 des Öko-Instituts Freiburg ausgezeichnet. Interessant ist diese Arbeit für alle, die an der ökologischen Beurteilung der Nahrungsmittelproduktion interessiert sind oder die sich mit den Umweltfolgen von Konsumhandlungen auseinandersetzen. Zusammenfassung der Arbeit im pdf-format.
Wir, bei ESU-services, haben die Daten laufend weiter entwickelt und aufdatiert. Alle aktuellen Sachbilanzdaten zum Konsum von Fleisch und Gemüseprodukten werden von uns im EcoSpold Format verkauft. Es ist auch möglich, von uns einzelne Indikatoren neu berechnen zu lassen. Die Daten wurden auch mit den aktuellen ecoinvent Hintergrunddaten in SimaPro verknüpft.
Mehr Informationen: Publikationen zu Nahrungsmittelökobilanzen | Neue Studien bei ESU